Nachbericht: Bocuse d´Or auf der Intergastra Stuttgart

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Martin Eggert von J´Adorefood.de hat den Kochwettbewerb Bocuse d´Or auf der Intergastra Stuttgart besucht.  Er ist so freundlich, uns seine Erlebnisse des Kulinarik-Events zu schildern.  

Am letzten Wochenende war es endlich soweit: Die Heiligkeit aller Küchensoldaten vom Commis bis Sous Chef fand in Form einer Veranstaltung auf der Stuttgarter Gastronmiemesse Intergastra statt: Der Bocuse d’Or. Was gibt es Schöneres für den ambitionierten Liebhaber anspruchsvoller Kulinarik, der mit offenen Augen durch die Welt der Gastronomie geht, als sich auf dieser Veranstaltung bewegen zu dürfen und die eine oder andere Köstlichkeit zu probieren? Ehrlich gesagt: Nicht viel.

Doch nicht jeder kennt den Bocuse d’Or – daher vorab ein kurzes Intro: Er ist so etwas wie die inoffizielle Kochweltmeisterschaft und wurde vor über 20 Jahren von Jahrhundertkoch und Meister aller Klassen Paul Bocuse ins Leben gerufen. Der Wettbewerb findet alle zwei Jahre statt. Die Teilnehmer müssen sich über einen nationalen wie kontinentalen Entscheid für das globale Finale in Lyon qualifizieren, bevor sie sich dort mit den besten Köchen der anderen Länder messen dürfen.

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Der nationale Entscheid für Deutschland fand am 1. und 2. Februar auf dem eigens dafür umgebauten Messestand des Veranstaltungspartners Metro statt: 600m² Veranstaltungsfläche, acht einheitlich ausgestattete Küchenboxen mit neuester Technik, riesige Licht- und Toninstallationen, Sponsorenbereiche, Fotowand, ein eigenes Gourmet-Catering mit Austern, Champagner und Foie Gras ohne Ende sowie Cocktails vom Mixologen des Jahres 2010, Stephan Hinz, machten die Veranstaltung zu einem Event der besonderen Art.

Doch im Mittelpunkt des Bocuse d’Or stand natürlich das Essen: Während am Samstag noch der globale Bocuse d’Or-Sieger von 2007, Fabrice Desvignes (1 Stern), sowie der Deutschlandsieger von 2013, Oliver Röder (1 Stern) aus Euskirchen, ihre Gänge für ein breites Publikum kochten, waren es am Sonntag dann acht Spitzenköche aus Deutschland, die um die Krone des Bocuse d’Or Deutschland wettkochten. Jeder hatte rund fünf Stunden Zeit, einen Fisch- und einen Fleischgang zu kochen, anzurichten und zu schicken. Klingt nach viel Zeit, ist es aber bei dieser Art der feinen Konstruktion und Zubereitung nicht. Erst recht nicht, wenn jeder Gang für acht Juroren (achtmal Fleischjury und achtmal Fischjury) sowie zwölf VIPs angerichtet werden muss.

Die Jury hätte illustrer kaum sein können: Egal ob Nils Henkel (2 Michelinsterne, Schlosshotel Lerbach, Bergisch-Gladbach), Andreas Meyer (2 Sterne, Mayers Restaurant, Zell am See), Mario Lohninger (2 Sterne, Restaurant Lohninger, Frankfurt), Hendrik Otto (2 Sterne, Adlon Speisezimmer, Berlin) oder die anderen mit mehreren Sternen dekorierten Küchenakrobaten, mehr Sterne an einem Tisch hat es wohl selten gegeben. Einen Überblick über die komplette Jury seht ihr hier.

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Ich selbst hatte die Ehre, als Partner mit meinem Blog am VIP-Tisch sitzen und alle Gänge der Teilnehmer verspeisen zu dürfen. Was soll ich sagen? Fantastique. Auch ich und mein Körper mussten am Ende und nach 16 Gängen Tribut zollen, doch nicht ohne Beifall zu klatschen mich vor den Teilnehmern zu verbeugen. Mein persönlicher Favorit, Christian Krüger, Küchenchef und Inhaber des Restaurant Axt in Mannheim (ebenfalls 1 Michelinstern), war es am Ende der Veranstaltung auch, der den Oscar der Kochwelt für Deutschland in die Höhe recken und sich über unzählige Preise, Reisen und natürlich die Einladung zum Europafinale in Stockholm freuen durfte. Zweiter wurde Tobias Schlimbach aus der Landlust Burg Flamersheim, ebenfalls 1 Michelinstern, der beim letzten Bocuse d’Or noch als Commis von Sieger Oliver Röder teilnahm. Der dritte Platz ging an Robert Maas vom La pôele d’Or in Köln. Eine wunderbare Veranstaltung mit fantastischem Essen und herausragendem Ambiente. Châpeau!

Auf seinem Blog J´Adorefood.de veröffentlicht Martin Eggert kulinarische Berichte aus München und ganz Deutschland. 

 

 

 

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