Völker­verständigung aus dem Zapfhahn: Berliner Start-Up drinkforpeace launcht erstes friedliches Pils

von Gastautor
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Pivo, das erste Bier von „drinkforpeace“. Fotos: drinkforpeace

Vor einigen Monaten berichteten wir über „drinkforpeace“, das neue „Social F&B Business“, das über das Bierbrauen einen Beitrag zu Frieden, Toleranz und Solidarität leisten will. Jetzt wurde das erste Bier der Öffentlichkeit vorgestellt. Marianne Ilse hat für nomyblog den Launch in Stuttgart besucht. 

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, warum es Bier gibt? Klar, es ist natürlich auch Gottes Entschuldigung für Ingwer-Spinat-Smoothies. Aber da es Bier bereits vor dieser grünen Vitaminbombe gab, die nebenbei auch unsere Geschmacksnerven wegsprengt, muss es noch eine andere Antwort geben. Im Allgemeinen trinkt man Bier in geselliger Runde, beim Essen oder Fußballgucken und das nicht nur in Deutschland sondern in ganz Europa, wenn nicht sogar weltweit. Dank der Craft-Bier-Revolution und mir persönlich immer noch fragwürdigen Biermischgetränken mit Grapefruit, die man aus Bauchnabeln schlürft, ist Bier heute genderbefreit und somit in aller Munde. Damit ist Bier quasi die Escort-Dame unserer Alltagskultur – es begleitet uns, macht unsere Welt schöner und uns selbst kommunikativer.

Daher ist die Gründungsidee des Berliner Start-Ups „drinkforpeace“ genauso kühn wie simpel: Durch Biergenuss die Welt ein bisschen toleranter machen. Denn sowohl das Bier zu entwickeln, als auch das Bier zu trinken bringt Menschen näher zusammen und lässt vor allem die Grenzen in den Köpfen verschwinden. Craft-Bier wird damit zum neuen Esperanto, also einer länderübergreifenden Basis, auf der sich alle verstehen. Genuss schlägt eben Intoleranz!

Eine erfrischende Fruchtbombe

„Pivo“ ist das erste Pils, das bei „drinkforpeace“ aus dieser Idee heraus entstanden ist. Das Rezept stammt von Igor (Serbe), Vlado (Kroate) und Omer (Bosnier). Gebraut wird das Bier im Moment noch in Berlin, soll aber zukünftig auch in der Konfliktregion selbst hergestellt werden. Geschmacklich ist es eine Fruchtbombe aus Passionsfrucht und Maracuja. Die Kraft kommt von einer angenehm malzigen Basis mit sanfter Toffee-Note. Es ist leicht bitter und etwas süß, hat 6,8% Alkohol und ist natürlich nach deutschem Reinheitsgebot gebraut. Pünktlich zum Sommer wird die zweite Charge abgefüllt und im Verkauf sein, ich freue mich schon auf die ersten Grillabende mit diesem super erfrischenden Bier.

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Samir Kadunic, einer der Initiatoren von „drinkforpeace“

Pro verkaufter Flasche gehen bei „drinkforpeace“ zehn Cent zurück in die jeweilige Krisenregion und unterstützen ein Toleranz förderndes Projekt. Bei „Pivo“ ist das die „Mostar Rock School“, denn neben Bier verbindet natürlich auch Musik die Menschen. Trinken für den guten Zweck haben auch schon andere Brauereien probiert und damit einiges an Regenwald gerettet, aber meiner Meinung nach war Bier trinken nie so erfrischend sozialkritisch. Ganz nach dem Motto: Make beer, not war!

Zukünftig sind weitere Projekte geplant, z.B. ein russisch-ukrainisches und ein israelisch-palästinensisches Craft-Bier. Aber zunächst arbeiten Martin, Samir, Lena und das restliche „drinkforpeace“-Team am Vertrieb. Neben dem Onlinehandel und dem Craft-Bier-Einzelhandel wollen sie auch den B2B-Markt mit Restaurants und Hotels fokussieren.

Kennenlernen kann man die Friedensbrauer zum Beispiel auf dem diesjährigen „Craft Beer Festival“ in Stuttgart, das am 21. und 22. April stattfindet. Mehr Informationen, Kontakt für Interessenten aus der Gastronomie und den Startschuss für den Onlineverkauf auf www.drink-for-peace.com.

 

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