„Entscheide dich, das Risiko zu tragen“ – Über das neue Fit-Food-Konzept Choozo und seinen Gründer Mischa Rugolo

von Redaktion
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Fit-Food-Gründer: Mischa Rugolo von „Choozo“

Das persönliche, nicht befriedigte Ernährungsbedürfnis – wie bei vielen Food-Gründungen stand es auch bei „Choozo“ ganz am Anfang. Wir haben uns den Pionier-Standort des neuen Frische- und Fitness-Konzepts angeschaut und seinen Gründer kennen gelernt.

„Ich treibe sehr viel Sport und habe nach etwas gesucht, wo ich unkompliziert was Gesundes essen kann und das meine Ernährungsziele unterstützt“, sagt der Schweizer Mischa Rugolo. Mit seiner athletischen Figur sieht er tatsächlich mehr wie ein Leistungssportler aus als wie ein Gastronom. In den USA hat Rugolo sich viele Healthy-Food-Konzepte angeguckt: „Die haben eine gute Vermarktung, aber in vielen kommt dann doch noch Zucker rein in die Produkte.“

Bei ihm nicht. So „basic“ wie möglich ist die Food-Idee von „Choozo“ – frisch, gesund und mit wenig Kalorien. Über die Nährwerte jedes Produkts kann der Kunde sich auf einem Tablet direkt neben dem Counter informieren. Und auf der Webseite, dort gibt es auch Trainings-Tipps von Rugolo, der auch Fitness-Coach und Schauspieler ist. Wer es jetzt noch nicht kapiert hat: „Choozo“ ist wie gemacht für alle, die genau auf ihren Bodyshape achten, die in der Mittagspause oder nach dem Sport nichts essen wollen, was die Pfunde nach oben treibt. 

Im „Choozo“ wird gekocht

Was den Genuss aber nicht schmälern soll. Gut schmecken soll es nichtsdestoweniger. Und dafür hat man hier nahe liegende Lösung gefunden: Alles wird vor Ort hergestellt. Kein zugekauftes Fitness-Fastfood, von ein paar Riegeln mal abgesehen, keine angelieferten Wraps und Salate, alles inhouse produziert. Während wir miteinander sprechen, röhrt hinten in der kleinen Küche der Pürierstab. Es dampft. Es wird gekocht. Karottensuppe, Low-Carb-Pasta, Gemüse mit oder ohne Reise, mit oder ohne Protein-Extra wie Chicken, Shrimps und Tofu, alles wird frisch zubereitet und entweder „to stay“ auf Porzellan serviert oder „to go“ in umweltfreundlicher Verpackung überreicht. Salate, Eiweiß-Brötchen, Porridge, Smoothies – nur die Getränkeauswahl mit Standard-Cola, Standard-Orangenlimo und Standard-Apfelschorle bricht aus der Reihe aus. 

Einblicke ins Food-Sortiment und den Store gibt es in diesem Video: 

https://vimeo.com/192003422

Die Standortanforderungen sind anspruchsvoll

Ein Food-Konzept, das auf den ersten Blick, vor dem Counter stehend, ähnlich wirkt wie jene typischen Frische-Systeme, die man aus Einkaufszentren oder von Hochfrequenzlagen kennt, mit Joghurts und Gemüsepasta im abgepackten Kuppelbecher, differenziert sich durch die Küche. Was die Standardortanforderungen deutlich anspruchsvoller mache, erklärt der junge Gründer – selten sei in typischen Lagen für einen solchen Betriebstyp Platz für mehr als eine Zubereitungsküche vorhanden.

Vier Jahre Planung und lange Suche nach dem Pionierstandort in allen deutschen A-Städten hat Rugolo schon hinter sich („ich habe völlig unterschätzt, wie lange man sucht“), bis er sich hier in direkter Nähe zum Kurfürstendamm, neben dem neuen, riesengroßen Superdry-Store, niederlassen konnte. Die Vollverglasung der Fläche hat den Vorteil, das man von drei Seiten ins „Choozo“ hineinschauen kann. Sie hat den Nachteil, dass wenig baulich erlaubt und möglich ist – unter anderem muss die gesamte Abluft innerhalb der Küche vorgefiltert werden. „Es war ein Riesenaufwand, ich habe ja noch nie vorher etwas gebaut“, erzählt der Gründer lachend.

„Du musst vor allem dich selbst überzeugen“

Sein Vater, selbst Gastronom, habe ihm als Gesprächspartner viele Fragen in der Gründungsphase beantworten können. Das Geld für seinen Piloten erhielt er von Schweizer Investoren, hier half ihm neben seinem Fachwissen aus dem BWL-Studium auch eine für Gründer sehr ungewöhnliche Motivation: Rugolo hat für viele seiner Selbstständigkeits-Ideen Businesspläne geschrieben, vom kleinen Eisladen bis zum „Choozo“. Nicht erst, wenn es ernst wurde und jemand diesen sehen wollte, sondern um von Anfang an selbst zu wissen: Geht das auf? „Du musst ja nicht nur Investoren überzeugen, sondern vor allem dich selbst“, sagt er. Das Logo, die Plakate, das gesamte Store-Konzept hat der Food-Gründer selbst von Hand vorgescribbelt und erst dann Profis für die Reinzeichnung dazu geholt.

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Das „Choozo“-Logo hat der Gründer …

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… ebenso wie den Store-Aufbau, hier Panorama-Ansicht, selbst vorentwickelt

Dass dies sein Weg sein müsse, sei ihm schnell klar geworden, als er für die Raumgestaltung Entwürfe zurückerhielt, die in eine völlig andere Richtung gingen als das, was ihm vorschwebte. Sollte etwas nicht funktionieren, könne er doch nur herausfinden, woran es gelegen hat, wenn es auf seiner eigenen Idee fuße. Wenn es in die Hose geht, dann soll es seine Idee sein, die das tut. Und nicht etwas, das sich ein Dienstleister ausgedacht hat, sagt er: „Entscheide dich, das Risiko zu tragen, dass es nicht klappt. Und steh‘ dazu.“

Im Sommer wird „Choozo“ ein Jahr alt, und dann könne er die Zahlen zum ersten Mal richtig bewerten, erklärt Mischa Rugolo, der in seinem Unternehmen angestellt und „nebenbei der Gründer“ ist. „Und dann brauche ich eigentlich ein zweites Jahr, um die Änderungen aus den Lerneffekten umzusetzen.“ Expansionspläne gibt es, natürlich: Für Standort zwei, München soll es werden, ist er bereits auf Suche nach einer geeigneten Fläche. 

Schummeln ist erlaubt, ab und zu

Und dann ist da noch die Sache mit dem Schummeln. Ab und zu nämlich erlauben sich das auch die härtesten Kalorienzähler und genießen hemmungslos, in der Fitness- und Diätenwelt nennt man es „Cheat Days“. Die gibt es auch hier. Dann kommt zum Beispiel das Hüftgold Erdnussbutter in den Smoothie und macht ihn zum 500-Kalorien-Gerät. 

Kurfürstendamm 22
10719 Berlin
www.choozo.de 

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