Gastronomien brauchen eine Webseite, eine Facebookseite alleine reicht nicht

von Jan-Peter Wulf

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Es ist immer wieder überraschend, wie viele neue, vor allem kleine Gastronomien nur eine Facebookseite betreiben. 

Bei der Suche nach Neueröffnungen lande ich meistens schnell auf der Facebookseite des kleinen Cafés, Restaurants mit regionaler Küche, der Divebar oder der Pop-up-Location. Bei Letzteren kann man es ja noch verstehen, wenn es (erstmal) nur eine Facebookseite gibt, vielleicht auch bei Partyreihen. Eine Facebookseite ist schnell angelegt, kostet quasi nichts, ist gut auffindbar und bietet dem Besucher im Prinzip alle Infos, die er braucht. Das gilt soweit natürlich auch für Konzepte, die dauerhaft bestehen bleiben wollen. 

Aber! 

Die Facebookseite gehört dem Betrieb nicht. Sie ist nur geborgt und sie kann, das kommt immer wieder vor, einfach von Facebook gesperrt werden. Die Verlinkung von Facebook zu diesem Blog ist aktuell zum Beispiel gesperrt, von Facebook blockiert. Warum? Keine Ahnung. Das konnte ich selbst nach mehreren Telefonaten (!) mit Facebook nicht heraus bekommen. Dort (man betreibt eine Art Call-Center in Franken) weiß man es auch nicht. Vermutlich ein Glitch, eine falsche Vermutung, dieser Blog würde Alkohol verkaufen, was auch immer. Geschäftsschädigend! Kann das einer Gastronomie genauso passieren? Aber sicher. Facebook hat schon die offiziellen Seiten von ganzen Städten, zum Beispiel München, sperren lassen, weil man sich entschieden hat, die Städte selbst zu vermarkten. Und wenn eine Seite bei Facebook irgendeinen automatisierten Alarm auslöst, weil ein Bild einer Spirituose zu sehen ist oder was auch immer, dann geht das sehr schnell. Zurück möglicherweise nicht. Und dann ist man quasi nicht mehr erreichbar. Hat man etwa geschlossen?

Das ist aber nur ein Grund.

Der andere: MySpace. Das war 2007 die hippste Sache, die man im Netz tun konnte – eine MySpace-Seite betreiben. Das taten viele Musiker (die einzigen, die es heute noch tun), das taten viele Gastronomien. Und dann? Wurde MySpace uncool, irrelevant. Binnen weniger Monate waren alle von A nach B gewandert. Wer sagt, dass das jetzt, wo Facebook das Netzwerk der Stunde ist, nicht wieder passieren kann? Es wird irgendwann so sein. Und was ist dann mit den Inhalten? 

Was hilft dagegen? Tada: Die eigene Webseite. Sie muss immer die zentrale Anlaufstelle im Netz bleiben. Mit schnell auffindbaren Infos, Aktuellem, schönen großen Bildern, vielleicht einer Reservierungsfunktion (oder aber einfach der Telefonnummer, direkt anklickbar und bitte nicht ganz hinten versteckt). 2014 ist es zudem digital normal, eine mobile Webseite zu haben bzw. eine, die responsive ist. Man kann, man soll sie sogar mit Facebook, Twitter, Google+, Foursquare, Instagram, Pinterest, Yelp, Speisekarte und was man alles an Social Media nutzt verbinden. Aber wenn jemand sagt, dass man für modernes Online-Gastronomie-Marketing nur noch Facebook benötige, dann ist das Blödsinn. Sinn macht nur das Zusammenspiel, und der Kapitän ist die eigene Seite. 

Foto: Restaurant Website via Shutterstock

 

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