Interview: Klaus Peter Kofler zum Pop-up-Restaurant Pret A Diner, Berlin

von Jan-Peter Wulf

pret a diner - interviews-portraits, medien-tools, food-nomyblog, nomyblog Interview: Klaus Peter Kofler zum Pop-up-Restaurant Pret A Diner, Berlin

Die Top-Caterer Kofler & Kompanie eröffnen am 17. Januar für genau 35 Tage in einer historischen Münzprägeanstalt in Berlin ein temporäres Restaurant: das Pret A Diner. *nomy hat mit Geschäftsführer Klaus Peter Kofler über das Konzept gesprochen.

Herr Kofler, in wenigen Tagen geht es los. Wie laufen die Vorbereitungen?
The heat is on!

Wie ist es zu der Idee Pret A Diner gekommen?
Wir machen ja schon seit 2004 unter diesem Namen eine Food-Kollektion und Events mit Sterneköchen wie Tim Raue, Juan Amador oder Massimo Bottura. Das war bisher recht elitär ausgelegt, jetzt wollen wir eine Demokratisierung von Luxus machen.

Was heißt das?
Die klassische Sterneküche besteht typischerweise aus viel Drumherum, viele Gläser, viele Kellner… das wollen aber viele Leute heute gar nicht mehr alles dabei haben, nur weil sie sehr gutes Essen erleben möchten. Wir verbinden Kiez-Ambiente und Sterneküche.

Kiez-Ambiente: Wird also auch beim Service etwas zurückgeschraubt?
Nein! We´re serving ladies and gentlemen. Ausgezeichneter Service ist auch in einem Pop-up ein unabdingbar wichtiges Thema. Übrigens servieren bei uns die Köche die Speisen – damit wollen wir die Koch-Gast-Beziehung stärken. Und keiner kann dem Gast besser vermitteln, was er zu essen bekommt, als der Koch selbst.

Sind Köche die neuen DJs?
Nun, auch beim Kochen gilt: Erfolgreich ist nur, wer in der Lage ist, sich neu zu erfinden. Der Zeitgeist wird immer wichtiger. Aber genau damit haben viele Sterneköche ein Problem! Nur wenige haben es verstanden, aus sich eine Marke zu machen wie ein bekannter DJ: Die bereits genannten, aber auch ein Mario Lohninger (der ja sogar in DJ Sven Väths Club Cocoon kocht, d.Red.)

Wie sieht Ihr Food-Konzept aus?
Unsere Köche Matthias Schmidt, Bernhard Munding und Wahibi Nouri sind verpflichtet, ihre Kreationen dicht an der Natur zu halten, Sachen aus der Region zu kochen. Wir haben das Ganze ja unter den Begriff „Melting Pot“ gestellt – darunter verstehen wir keine Crossover-Küche, sondern regionale Produkte mit internationalen Einflüssen. Cuscus mit Blumenkohl und Schnittlauch zum Beispiel, Esskastanien und Tompinambur kommen zum Einsatz. Das Ganze wird einen zeitgemäßen vegetarischen Einschlag haben. Was nicht heißt, dass man Fleisch vermissen wird: Müritz-Lamm servieren wir beispielsweise auch.

Was gibt es zu trinken?
Wir haben uns für das Pret A Diner nach spannenden Weinen junger Winzer umgeschaut, viele davon kommen aus Deutschland. Zu allen Gerichten servieren wir außerdem alkoholfreie Cocktails aus Obst, Gemüse und Kräutern.

Pop-Up bedeutet ja auch: das nur kurzzeitige Verwenden von Baumaterialien. Gab es da so etwas wie ein Nachhaltigkeitskonzept?
Das Pret A Diner ist CO2-neutral entstanden. Man kann viel Neues aus exisitierenden Dingen kreieren, viele der Materialien – Holz, Stein, Metall – kommen aus dem Studio Babelsberg. Eventuell werden wir nach Abschluss des Pret A Diner-Projekts auch einen Auktionsverkauf für einen guten Zweck machen.

Was waren die größten Hürden in der Vorbereitungsphase?
Also, an dieser Stelle muss ich mich wirklich mal lobend über die Berliner Behörden äußern. Wirklich! Die haben uns die Genehmigungen in Rekordzeit erteilt, und das sogar noch über die Weihnachtsfeiertage hinweg. Hürden gab es natürlich auch, vor allem logistischer Art. Eine Operation aus dem Boden zu stampfen, die dann auch sofort funktionieren muss, das ist kein leichtes Unterfangen.

Kann man mit einem Pop-up eigentlich wirtschaftlich arbeiten, sprich die Kosten decken oder gar Gewinne machen?
Klare Antwort: nein. Aber natürlich denken wir weiter. Aus dem Pilotprojekt soll sich ein Eventformat entwickeln. Für Firmen ist so ein Konzept sicher viel spannender als der x-te Empfang. Schon jetzt ist die Resonanz sehr groß, und wir laden auch unsere bestehenden Kunden ins Pret A Diner ein.

Also ist auch keine Pop-up-Roadshow durch verschiedene Städte geplant?
Vorerst wird es eine einmalige Sache bleiben.

Herr Kofler, wir wünschen gutes Gelingen!

Location: Alte Münze, Am Krögel 2, 10179 Berlin

Reservierungen unter:
www.pret-a-diner.com
E-Mail:
Telefon: +49 170 – 389 88 00

Bilder aus der Location:
www.facebook.com/#!/pretadiner

Foto: Lise Uduak

Weiterlesen:

3 Kommentare

Christine Althen 12. Februar 2011 - 20:19

„Erfolgreich ist, wer in der Lage ist, sich neu zu erfinden.“ Oder anders gesagt aus sich eine Marke zu machen. Dies ist Herrn Kofler bereits gelungen . Und mit dieser Idee des „Pret A Diner“ geht er den nächsten Schritt. Die Location klingt vielversprechend , das Food-Konzept macht Appetit und so weiter. Mit anderen Worten: es hört sich sensationell an und ich freue mich schon auf einen oder mehrere gelungene Abende dort.

Auch Ich wünsche, gutes Gelingen!

Herzlich,
Christine Althen

Antwort
administrator 16. Januar 2011 - 14:52

Einige Eindrücke aus dem Pret A Diner gibt es hier: http://on.fb.me/ibH3WT

Antwort

KOMMENTIEREN

* Durch die Verwendung dieses Formulars stimmen Sie der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website zu.