Mounzer El-Chakif: „Die Relevanz von Cocktailcaterings wird weiter steigen“

„Art of Bar“ schafft Drink-Erlebnisse für Businesskunden

von Jan-Peter Wulf
MEC5 - spirituosen, getraenke Mounzer El-Chakif: „Die Relevanz von Cocktailcaterings wird weiter steigen“

Mounzer El-Chakif

Alles außer gewöhnlich: Immer mehr Unternehmen wollen ihren Event-Gästen auch im Getränkebereich etwas Besonderes bieten. Worauf es dabei ankommt und welche Trends angesagt sind, erklärt uns Mounzer El-Chakif von „Art of Bar“, Essen.

Promotions und Verkaufsförderungen auf Festivals, in Diskotheken oder auch im Handel – damit hat sich Mounzer El-Chakif von KK03 aus Essen in der Branche einen Namen gemacht. Oft spielen bei diesen Aktivitäten Getränke eine zentrale Rolle, etwa dann, wenn eine Spirituosen- oder Limonadenmarke ihre Produktneuheit präsentieren will.

„Wir haben uns hier ein großes Netzwerk, viel Know-how und eine Infrastruktur aufbauen können und erhielten immer öfter Anfragen, ob wir nicht auch Cocktail-Caterings für Firmen ausrichten können“, so El-Chakif. Vor rund zehn Jahren begann er, erste Events umzusetzen, 2015 schließlich lancierte er Art of Bar als eigenes Unternehmen, das Caterings, Bar- und Thekenvermietung sowie später dann auch Schulungen bzw. Team-Building-Veranstaltungen rund ums Drinkmixen anbietet.

„Wir kommen überall dort zum Einsatz, wo Unternehmen Gäste begrüßen und sich Leute treffen: Store-Eröffnungen, Firmenjubiläen, Präsentationen“, erklärt der Unternehmer. Private Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Geburtstage aber bedient man nicht – auch, um sich von den zahlreichen kleinen Cocktail-Caterern abzugrenzen, die in genau diesem B2C-Markt unterwegs sind.

Großes Bartender*innen-Netzwerk

Statt dessen setzt Art of Bar Maßnahmen für große Brands wie BMW, BYD oder die Telekom um – mitunter sogar mehrere am gleichen Abend: Wenn etwa das Modehaus Peek & Cloppenburg seine Eventreihe „Style Nights“ in verschiedenen Stores im Lande parallel ausrichtet, sind die Teams von Art of Bar ebenso zeitgleich im Einsatz. Man könne bis zu 50 Veranstaltungen auf einmal durchführen, erklärt El-Chakif.

Möglich macht dies ein großes Netzwerk an Bartender*innen, auf das man im gesamten Bundesgebiet zurückgreifen kann. Neues Personal wird nach einem Job-Interview mit einem selbst entwickelten E-Learning-Programm geschult (eine Kompetenz, die man aus dem Festival-Business für die Schulung von Promotion-Teams übertragen hat) und gebrieft. „Wir achten sehr darauf, dass unser Personal nachweislich Erfahrung im Arbeit an der Bar hat“, so der Geschäftsführer.

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Mitunter kooperiert man auch mit Bars und präsentiert sich mit deren Teams gemeinsam auf Events. Wenn ein Unternehmen die Crew einer lokal bekannten Bar auf seiner Firmenveranstaltung präsentieren kann, hat dies einen besonderen Charme. Die Logistik wickelt man über die PP Group, ebenfalls in Essen ansässig, ab: Die gemieteten Theken werden verschickt, im gewünschten „Look and Feel“ der Marke bzw. des Anlasses gebrandet, von den gebuchten Barkeepern in Empfang genommen und für den Einsatz vorbereitet. Getränke und Eis können auf diesem Wege ebenfalls zugestellt werden, tagesfrisch Benötigtes – Minze, Basilikum, Zitrusfrüchte und Co. – wird zeitnah besorgt.

Handwerk und Qualität sichtbar machen

Anders als bei Food-Catering lässt sich ein Großteil der Ware sehr gut lagern – das Thema MHD spielt bei Limonaden eine nachrangige, bei Spirituosen so gut wie gar keine Rolle. Ebenso muss, auch das ist eine Unterschied, vorab relativ wenig vorbereitet bzw. vorgefertigt werden. Das Batchen, Vormixen von Cocktails, ist eine am Abend selbst zwar zeitsparende Technik und kommt derzeit in immer mehr Bars zum Einsatz – auch aufgrund personeller Engpässe. Für sein Geschäftsmodell spiele dies aber so gut wie keine Rolle, sagt Mounzer El-Chakif, der früher selbst hinter dem Tresen mixte: „Der Kunde wünscht Sichtbarkeit. Handwerklich – wie wird geshakt oder der Drink im Glas aufgebaut? Aber auch in qualitativ: Welche Produkte verwenden wir?“

Als Premium-Caterer macht man keine Abstriche, indem etwa B- oder Handelsmarken zum Einsatz kommen, sondern verwendet ausschließlich Produkte bekannter und führender Marken.“ Und Gäste wertschätzen das Frische-Erlebnis, wenn Minze als Garnitur angeklatscht wird oder Zitruszesten gerissen werden und sich die Aromen im Raume verteilen. Das steigere die Lust auf Drinks, so El-Chakif.

Aperitif und alkoholfrei sind bestimmende Trends

Und auf welche Drinks hat das Publikum bei den Kundenevents besonders große Lust? „Die Aperitifkultur wird immer größer“, beobachtet der Unternehmer. Alles, was in die Spritz-Richtung geht und mediterranes Flair verbreitet, komme bei den Gästen schon seit einigen Jahren, Tendenz weiter steigend, sehr gut an. „Built in glass“ lautet das Stichwort: Es wird etwas weniger geshakt, dafür werden umso mehr Drinks direkt im Glas gebaut – Spirituosen wie Bitterliköre, Filler wie Tonic Water oder auch Schaumwein, etwas zum Twisten des Geschmacks – Cocktailbitters oder hausgemachte Sirupe, Eis und frische Garnitur.

Ebenso steigt das Bedürfnis nach alkoholfreien Alternativen. „Es gibt mittlerweile eine Menge guter Produkte in diesem Bereich. Die Zeiten, in denen wir nur Säfte zusammenschütten oder Ipanemas machen konnten, sind endgültig vorbei“, so El-Chakif. Übrigens lassen sich der Aperitif- und der Alkoholfrei-Trend sehr gut miteinander verbinden, denn die typische Geschmacksrichtung – leichte Bitterkeit mit fruchtigen Noten – kann auch mit nichtalkoholischen Produkten hervorragend umgesetzt werden.

Maßgeschneiderte Drink-Konzepte

Kein Trend, sondern immer beliebt sei es bei Kunden, wenn Gästen Drinks in der Farbe des Unternehmens serviert werden können. Das bekomme man auch ohne zugesetzte Lebensmittelfarbe, sondern nur mit der Kreativität im Umgang mit den Cocktail-Zutaten, problemlos hin, erklärt El-Chakif. Um das Drink-Konzept für die Kunden, von der Mixtur über die Farb- und Namensgebung kümmert er sich nach wie vor selbst. Zielgruppe und Ziel des Events werden abgefragt und bilden die Grundlage für die maßgeschneiderte Ausarbeitung der Drink-Karte. Der Anspruch steige stetig.

Was viel damit zu tun habe, dass das Wissen über Cocktails und die Wertschätzung von Barkultur in der Bevölkerung heute eine ganz andere sei als noch vor zehn Jahren. El-Chakif: „Damals wussten nur Wenige, was ein Negroni oder ein Gin Basil Smash ist. Das hat sich komplett geändert. Oft steht bei Events der Drink im Fokus, sogar mehr als das Food“, findet er, und ist zuversichtlich: Die Relevanz von Cocktail-Caterings werde weiter zunehmen, auch in Zeiten knapper Budgets und generell zurückhaltenden Konsums. „Umso mehr zahlt es sich für uns aus, dass wir auf hohe Qualität setzen.“

Mehr Informationen:
www.artofbar.de

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