Porzellan statt Plastik: Sublim aus Berlin liefert stilecht nach Hause

Wir haben das vegane Weihnachtsmenü probiert

von Marianne Rennella
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Alle Foto: Marianne Rennella

Gekocht, geliefert und serviert — mehr geht nicht. Das Cateringunternehmen Sublim Deli hebt den Komfort von Gänge-Menüs für Zuhause auf ein neues Level. Aktuell liefert es seine Weihnachtsmenüs in weite Teile Berlins; eine der veganen Menüboxen erhielt vergangene Woche auch unsere Autorin Marianne Rennella, die sich durchprobierte.

Auf die Minute genau klingelt der Bote mit der großen, schwarzen Thermobox. Die leichter ist, als man es von außen vermuten würde. Denn sie enthält ein Vier-Gänge-Menü für eine einzelne Person, konzipiert für zum Beispiel virtuelle Firmenfeiern, digitale Weihnachtsessen oder Online-Dinner. Das Öffnen der Box offenbart ihren edlen Inhalt: fein gearbeitetes Porzellan, zwei kleine dunkle Schüsseln, zwei größere weiße, ein tiefer Teller und ein minikleiner gusseiserner Topf. Die Hochwertigkeit dieses Geschirrs kann man sehen und fühlen: Das Porzellan der Firma Rosenthal ist filigran gearbeitet und hat doch nichts Zerbrechliches, wodurch eine perfekte Dosis an rustikaler Gemütlichkeit erhalten bleibt.

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P1330089 - konzepte, food-nomyblog Porzellan statt Plastik: Sublim aus Berlin liefert stilecht nach HauseDie Porzellanschalen sind bereits gefüllt und drei der insgesamt vier Gänge sind somit direkt servierbereit. Denn der erste Gang ist ein Salat aus gelber Beete, Orange, Edamame, geröstetem Buchweizen und Kurkuma – leicht, frisch und zurückhaltend. Auch der zweite Gang wird kalt serviert, denn die Frigola Sarda mit Safranfenchel wird zu Granatapfelkernen, rotem Chicorée und einer Aioli auf Tofubasis gereicht, sodass eine würzige Vorspeise mit viel Abwechslung in Sachen Konsistenz entsteht. Der gelungene Einsatz des Safrans beweist einmal mehr, wie spektakulär dieses Gewürz eigentlich schmeckt.

Der Hauptgang aus Knollensellerie, Süßkartoffelcreme und Gewürzjus soll heiß serviert werden. Dafür wird die Mini-Cocotte, so wie sie ist, für 25 Minuten in den Ofen geschoben, gerade so lange, bis ein leichter Duft zu vernehmen ist. Dieser entsteht durch die weihnachtlichen Gewürze des Gerichts: Zimt, Ingwer und Fenchelsaat werden kombiniert mit Hirse, Grünkohl und Maronen. Die großen Stücke Sellerie darauf sind noch bissfest, der Klacks Süßkartoffelcreme hingegen buttrig-weich. Alles zusammen ergibt ein absolut gefälliges, wohlschmeckendes Gericht, das schön warm und schön leicht im Magen liegt. Statt des vierten, wieder kalten Ganges aus Pomelo, Kaiserschoten und Holunder, wäre mir persönlich mehr zimtige Hirse mit Maronen lieber gewesen.

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Frisch aufgespritzt hätte die dunkle Schokoladenganache sicher schöner ausgesehen, doch so ist eben auch das Dessert sofort servierbereit. Innerhalb des Kreises aus Schokoladenganache-Tupfen befindet sich ein Kürbiskompott mit leichter Vanillenote, Orange und Glühweingewürz, alles garniert mit karamellisierten Kürbiskernen. Ein insgesamt sehr dezentes Dessert, was in Sachen Süße gut, in Sachen Aussehen und Geschmack jedoch noch verbesserungswürdig ist. Hier wäre es eine Idee gewesen, dem Dessert eine warme Komponente zu geben und das Kürbiskompott im ohnehin schon heißen Backofen zu erhitzen und schließlich selbst mit der herben, kühlen Schokoladencreme zu garnieren.

Dass kein einziger Spritzer den Herd befleckt, kein einziger Topf gespült und vor allem keinerlei Müll entsorgt werden muss, ist großartig. Kurz abgewaschen, werden die schönen Porzellan-Schüsseln wieder in der Thermobox verstaut und am Folgetag vom Lieferdienst des Unternehmens wieder abgeholt, um neu befüllt zu werden. Plastik und Porzellan – beides hält ewig, wobei dies bei Ersterem ein Fluch, bei Letzterem aber ein Segen ist.

Mehr Infos: Sublim Deli

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