7 Produkt­entdeckungen von der Destille Berlin 2018

Wir alle kennen Latschenkiefer, eventuell auch Zirbenlikör, aber Latschenlikör kennt wohl kaum jemand. Dieser hier kommt von einem Innsbrucker Startup, das ihn aus den Zapfen der Latsche herstellt. Die ist geschützt, deswegen gibt es eine Kooperation mit dem Naturpark Karwendel: Dort darf man die Zapfen sammeln und gibt dafür pro verkaufter Flasche einen Euro zurück an den Park.  

Wir lieben Sake, und diesen hier soll es schon bald in vielen Berliner Spätis (richtig gelesen) geben: Go-Sake will mit seinem Kleingebinde vor allem im To-go-Geschäft punkten. Ein fruchtiger, unkomplizierter Vertreter seiner Art in Junmai-Qualität scheint dafür genau die richtige Wahl zu sein. In großen Flaschen auch für die Gastronomie und zu Hause verfügbar.  

Raicilla steht im Schatten von Mezcal und ist somit ein echter Geheimtipp für Fans von Agavenbränden. Die Range von La Venenosa wird aus verschiedenen Agaven aus dem Bundesstatt Jalisco, der für Tequila bekannt ist, gewonnen. Von floral über grasig-würzig bis buttrig-käsig ist dabei das Geschmacksbild auf der Zunge, super spannend. 

Trendgetränk Korn? Noch ist es ein langer Weg dorthin, aber wie schon in den Vorjahren gab es auch auf dieser Destille ein paar spannende neue Vertreter zur Verkostung, die mit dem eingestaubten Image Schluss machen wollen – und zwar nicht mit dem früheren Fehler, irgendwelche Aromen hinzuzugeben und das ganze dann „geflavoured“ unters Volk zu werfen, sondern mit dem Rohstoff selbst zu arbeiten. Die Range Nju Korn von der Feinbrennerei Sasse aus dem Münsterland zeigt, wie es geht: Je nach verwendetem Still der Münsterländer sind die Ergebnisse mild-floral, fruchtig mit Brioche-Anklängen oder kraftvoll mit rauchigen Noten. 

Ein Name wie fürs Berghain gemacht, nicht wahr? Wie Nju Korn kommt auch der Ravenbitter aus dem Münsterland, und zwar aus Vreden an der Grenze zu den Niederlanden. Dort hat der Magenbitter, trocken, kräuterig, betont bitter und mit 42% Vol. Alkohol ausgestattet, lange Tradition: Seit 1826 wird er hergestellt. Und will jetzt durchstarten. Guten Flug, schwarzer Rabe.   

Ein kraftvoller Wermut: Tiefrot, wuchtig und barock ist dieser österreichische Vertreter seiner Art, der neben dem typischen Wermutkraut auch den pontischen Beifuß, auch römischen Wermut genannt, sowie weitere handverlesene Zutaten wie Rinden und Blüten enthält. Einer der Macher ist der bekannte Bartender und Mixology-Kolumnist Reinhard Pohorec.  

Was trinkst du so? Wir zum Abschluss einen Ouzo. Und einen Kaffee. Zusammen im Glas, denn von der Insel Rhodos kommt dieser wohlschmeckende Likör, der Anis und Kaffeebohne vereint. Sozusagen zum Absacker vermählt. Das ist nicht nur was fürs griechische Restaurant, wo es im Gegensatz zu den allermeisten anderen noch einen netten flüssigen Gruß zum Abschied gibt. Sondern auch für die Bar oder Kaffeebar.