Probiert: Die MeatBox vom Midtown Grill Berlin

Mit kleinen Cuts und Extras gibt es einen Querschnitt der Karte jetzt für zu Hause

von Jan-Peter Wulf
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Fotos: Redaktion

Seit Pandemiebeginn sind Foodboxen für viele Konzepte ein neues Zusatzgeschäft. Geht das auch mit Fleisch, kann man sich ein Steakrestaurant in Form einer Box nach Hause holen? Wir wollten es wissen und haben die MeatBox des Berliner Midtown Grill abgeholt.

Ein Klassiker und beliebter Ort für Fleischkultur ist der Midtown Grill im Berliner Marriott Hotel. Die Location präsentiert sich, sehr passend zum Standort Potsdamer Platz, dem vielleicht am nordamerikanischsten anmutenden Teil Berlins, mondän, schick und professionell. So, wie man es von einem Steakhaus-Konzept der oberen Kategorie erwartet. Die Tische sind schön eingedeckt, wir würden glatt Platz nehmen wollen und uns die Karte bringen lassen, doch heute sind wir als Abholer hier. Wir möchten das neue Produkt des Hauses, die MeatBox, testen. Der freundliche Mitarbeiter händigt uns unser Paket aus, dessen Inhalt am Abholtag frisch zusammen gestellt und bis zu unserer Ankunft gekühlt gelagert wurde, er wünscht einen schönen Abend und wir sind wieder draußen.

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Ein ordentliches Gewicht hat die „MeatBox“, sie hat es aber auch in sich, wie wir beim Unboxing zu Hause feststellen. Als da (drin) wären: Sechs Cuts zu je 100 Gramm, Pulled Beef, ein Kräuterstrauß, Mailänder Brot, zwei Stück der beliebten Midtown-Grill-Backkartoffel mit Cheddar, ferner Kräuterbutter, zwei Saucen, Pfeffer und Salz und eine Flasche Modá Montepulciano D‘Abruzzo.

Das beigefügte, hübsch gestaltete Heftchen gibt uns den Überblick: Wie lange braucht das Fleisch in der Pfanne, und wie lange danach im Backofen? Womit fängt man an? Wir entscheiden uns für den Wein, ganz im Stile Bioleks (Grüße gehen hinauf) und genießen einen ersten Schluck dieses vollmundigen, fruchtig-kraftvollen Tropfens. Jetzt aber an die Arbeit: Backofen vorheizen, Pfanne mit Rapsöl (das wird empfohlen) vorheizen, das Fleisch aus den Vakuumbeuteln entnehmen, abtupfen und salzen.

Die Backkartoffeln kommen zuerst in den Ofen, dann kommen Black Angus Striploin, Black Angus Filet, USDA Entrecôte und Laschori-Lammhüfte in die Pfanne. Ein bis zwei Minuten je Seite anbraten, so die Empfehlung für den „Fleisch-Rookie“.

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Die Stoppuhr-Funktion am Smartphone zu nutzen ist empfehlenswert. Das Pulled Beef wird zeitgleich im Topf erwärmt, später dann auch die beiden braunen Saucen (mit Wein und mit Pfeffer). Man hat schon ein bisschen was zu tun, doch kompliziert ist das alles eigentlich nicht, sondern ist, wie nennt man es so schön, gelingsicher.

Bis auf ein Stück, das wir einen Tick zu lange im Ofen lassen und das demzufolge dann recht well done, aber nicht zäh ist, werden die Garpunkte gut getroffen. Ganz besonders gefallen uns die restaurantseitig mehrere Stunden vorgeschmorten Stücke – Schaufel vom Milchkalb und Wagyu-Rinderbacke. Das ist das Schöne an der Box: Man kann verschiedenes probieren, anders als man es in der Regel im Restaurant tut. Dazu das kurz angeröstete Mailänder Brot und reichlich Kräuterbutter, allen Anwesenden schmeckt es ausgezeichnet. Nur ein kleiner Wunsch bleibt offen: Gemüsiges, das sich in Pfanne und Ofen ebenfalls gut rösten ließe. Spargel oder Blumenkohl finden sich unter „Mitläufer“ auf der Dinner-Karte des Restaurants. Vielleicht wäre das eine Ergänzung für die Speisen, die man sich zusätzlich mit der Box bestellen kann (u.a. bereits Öle, Essenzen und Essige)?

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Doch satt und glücklich wird man zweifellos; eine MeatBox reicht für mehr als zwei gute Esser*innen und mit 89 Euro pro Box ist das Vergnügen wirklich fair kalkuliert. Wer Spaß daran hat, sich vor dem Essen mit etwas Eigenleistung einzubringen, oder besser noch, diese Zeit als „quality time“ zu verstehen – gemeinsam werkeln, probieren, Weinchen trinken, dem wird das Erlebnis sicher gefallen. Man kann sich dabei Zeit lassen, Pausen einlegen, sich abwechselnd bedienen – eine kleine Küchenparty mit schönem Ausklang am gedeckten Tisch.

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Und weil es sich bei den für die MeatBox verwendeten Cuts in der Regel um Endstücke handelt, die kleiner sind als die 250- oder 300-Gramm-Stücke, die im Restaurant auf der Karte angeboten werden, hat es auch einen nachhaltigen bzw. auf ganze Verwertung abzielenden Aspekt. Eine Idee, die sich durchaus auch für die Restaurant-Karten von Steakhäusern selbst fortdenken lässt.

Übrigens: Auch einen „Turkey to go“ hat der „Midtown Grill“ im Angebot. Dieses Jahr vom 11. November bis 26. Dezember, also von der Zeit um das US-Fest Thanksgiving bis Weihnachten.

www.midtown-grill.de

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