Manhattans Food-Hallen: 7 Konzepte im Vergleich

von Jasmin Tomschi
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Ein Traum von einer Fischtheke im „Eataly NYC Flatiron“

Ein kulinarischer Spaziergang von Manhattans Upper West Side bis ins East Village: Jasmin Tomschi war für nomyblog im „Big Apple“ unterwegs und hat eine Reihe von marktähnlichen Gastronomiekonzepten besucht. Sieben Tipps für alle, die New York essenstechnisch gerne spontan entdecken mögen. 

1. Eataly NYC Flatiron

Je nachdem, durch welchen Eingang man spaziert, beginnt das 2010 von Oscar Farinetti in die USA expandierte Food-Hall-Konzept „Eataly“ mit einem anderen Schwerpunkt: „Lavazza“-Kaffee und typisch italienische Süßwaren auf der einen Seite, regional angebautes Obst und Gemüse auf der anderen Seite dieser 4.600 Quadratmeter großen Location – im „Flatiron District“ wird der Italo-Kultur wirklich alle Ehre gemacht. Vorbei an Küchenutensilien, mehreren üppig bestückten Frischetheken und den feinen Konserven von „The Market“ drängeln wir uns ins Herzstück, wo an hohen Tischen fast klischeehaft, aber trotzdem verlockend Aperol Spritz und dazu Antipasti gustiert werden. Die Plätze sind begehrt, wir finden weiter hinten einen im offen gestalteten, etwas weniger charmanten Restaurantbereich von „La Pizza & La Pasta“.

Der Hunger ist nicht allzu groß, deshalb reicht ein 8-Dollar-Crostino: Das warme Ciabatta kommt direkt aus der hauseigenen Bäckerei, der Ricotta von „Salvatore Bklyn“ und die Garnitur von New Yorks erster Lavendel-Farm. Dazu noch ein fruchtiger Sauvignon von Farinettis Geschäftspartner Bastianich – für satte 11 Dollar pro Glas. Stört aber nicht weiter, weil die Qualität stimmt und das Personal sich viel Mühe mit seinen Empfehlungen gibt, sodass wir noch ein zweites Mal vorbeischauen.

200 Fifth Avenue, Midtown South nahe Madison Square Park
Öffnungszeiten: täglich 9 bis 23 Uhr, Caffè Lavazza ab 7 Uhr 

2. Union Fare

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Veggieburger und Gitterpommes im „Union Fare“

Nur zehn Gehminuten weiter südlich nehmen seit Mitte 2016 die zwei Hallen der „Union Fare“ eine ehemalige Buchhandlung ein. Den unscheinbaren Eingang an der 17th Street hätten wir beinahe verpasst, dafür geht’s drinnen auf ca. 2.300 Quadratmetern richtig stilvoll weiter: Neben einem Restaurant mit American Cuisine von Küchenchef Yvan Lemoine finden sich ein kleines Café und genügend Sitzplätze für die vielen Gruppen, die sich hier in der Mittagspause zum Essen treffen. Der Lunch wird nebenan in der Gastrohall bei verschiedenen Anbietern direkt an der Theke bestellt, innerhalb von wenigen Minuten frisch zubereitet und an einer separaten Kasse bezahlt.

Unser Weg führt vorbei an den belegten Broten der „Smash Bar“ und hawaiianischen Poké-Bowls bis zur Burger-Station. Wir probieren die einzige vegetarische Option: Falafel-Patty mit Cheddar, Salat, Tomaten und Essiggurken im weichen Brioche. Außerdem gibt’s Gitterpommes und richtig gutes Kombucha von „Revive“ für insgesamt 19 Dollar. Fazit: Der Burger ist nicht billig, aber überraschend gut und die Stimmung im Laden, der am frühen Nachmittag wahrscheinlich noch viel voller hätte sein können, sehr entspannt.

7 East 17th Street oder 6 East 18th Street, nahe Union Square Park
Öffnungszeiten Gastrohall: Montag bis Freitag 11 bis 3 Uhr

3. Chelsea Market

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Eine „Green River Roll“ mit würzigem Thunfisch

Nahe Hudson River und High Line zog der „Chelsea Market“ schon vor 20 Jahren in die Produktionsstätte der ersten „Oreo“-Kekse. Das industrielle Design passt zur Nachbarschaft, manche Ecken der ehemaligen Fabrik versprühen aber leider nicht mehr Charme als alte Kneipen. Anders als bei „Eataly“ und „Union Fare“ sind die mehr als 50 kulinarisch inspirierten Stationen an dieser Adresse wie kleine, benachbarte Lokale voneinander getrennt. Das Spannende: Bei Restaurants wie „The Lobster Place Seafood Market“ mit Austernbar, Sushi-Counter und meterlanger Fischtheke werden mehrere Geschäftsmodelle vereint – das Kaufen frischer Lebensmittel, Snacks to go und schnelles Essen vor Ort. Die Green River Roll mit würzigem Tuna für knapp 13 Dollar lässt sich am Tresen im Eingangsbereich durchaus genießen, länger als nötig wollten wir hier aber nicht bleiben.

75 9th Avenue (zwischen 15th und 16 Street)
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 7 bis 21 Uhr, Sonntag 8 bis 20 Uhr 

4. Gansevoort Market

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Hip: „Gansevoort Market“

Um einiges einladender ist da schon der drei Minuten entfernte und morgens noch sehr leere „Gansevoort Market“, der 2016 von der namensgebenden Straße in eine nahegelegene, neue Location übersiedelte. Die Indoor-Food-Hall mit verspieltem Outdoor- Charakter von Unternehmer Chris Reba ist zwar verhältnismäßig klein, aber der kreative Vibe des Meatpacking District hier zwischen peruanischem Ceviche, Crêpes und bunter Pop Art wesentlich besser interpretiert. An einem der vielen Tische in der Mitte der Halle würden wir uns direkt verabreden, wäre das Wetter nicht so schön, dass wir den selbstgemachten Lavendel-Eistee von „The French Block“ lieber auf der Holzbank vor dem Eingang genießen.

353 West 14th Street
Öffnungszeiten: täglich 8 bis 20 Uhr 

5. Gotham West Market

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Der „Gotham West Market“

Mit seiner Firma „Gotham“ entwickelt Christopher Jaskiewicz Immobilienprojekte, darunter auch den 2013 eröffneten „Gotham West Market“. Gastronomen, die im 1.400 Quadratmeter großen Erdgeschoss mit kleinem Sitzbereich im Freien vertreten sein wollen, müssen zu einem gewissen Grad etabliert sein. Denn neben einem Laden für Radfahrer vereint Jaskiewiczs Full-Service-Konzept stadtbekannte Eiscreme, Pizza und Markt-Versionen von namhaften Restaurants wie dem „Ivan Ramen Slurp Shop“ von Ivan Orkin. Ein Minuspunkt: Die Adresse im Stadtteil Hell’s Kitchen liegt nicht sehr zentral, zufällig in der Nähe ist man in diesem Fall wohl eher nicht.

600 11th Avenue (zwischen 44th und 45th Street)
Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag 7.30 bis 23 Uhr, Freitag & Samstag 7.30 bis 24 Uhr

6. City Kitchen

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Kleine Food-Hall in Times-Square-Nähe: „City Kitchen“

Nur einen Steinwurf vom Times Square führen ein paar Treppen hoch in die 370 Quadratmeter große, von Gästen schnell überfüllte Food-Hall des Hotels „Row NYC“. Sitzt man nicht in der Mitte des Raumes, sondern konnte wie wir einen der wenigen Fensterplätze ergattern, isst man sogar mit Blick auf die Straßen des Theatre District. Über dem Trubel der Stadt decken insgesamt sieben aneinandergereihte Vendors ein internationales Angebot ab: von Donuts und Tacos bis zur berühmten Lobster-Roll im 19- Dollar-Menü inklusive Chips, Essiggurke und Getränk. Der Anbieter „Luke’s Lobster“ ist übrigens auch in der „The Plaza Food Hall“ an der Fifth Avenue vertreten. Auf ihren fast 3.000 Quadratmetern allerdings in gehobener Gesellschaft und vermutlich deshalb um eine Spur teurer.

700 8th Avenue & 44th Street nahe Times Square
Öffnungszeiten: Sonntag bis Mittwoch 6.30 bis 21 Uhr, Donnerstag bis Samstag 6.30 bis 23.30 Uhr

7. Urbanspace Vanderbilt

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Klassiker: „Urban Space Vanderbilt“

Wer nicht gerade in die über 100 Jahre alte „Oyster Bar“ will, wird im sogenannten Dining Concourse des Grand Central Terminal nicht viel verpassen. Auch wenn der mit Munster und Cheddar gefüllte Portobello-Burger von „Shake Shack“ grundsätzlich ganz gut ist. Viel spannender wird’s ums Eck im „Urbanspace Vanderbilt“ mit wechselndem Gastronomie- Angebot, das aktuell chinesische Jianbings, japanische Sushi-Burritos, Gyros und dieselben ausgefallenen Donuts wie in der „City Kitchen“ vereint. Mit stationären Food- Markets kennt sich das 1970 von Unternehmer Eric Reynolds gegründete „Urban Space Management“ übrigens ebenso gut aus wie mit saisonalen Pop-up-Märkten. Nach der Frühjahrsversion des „Mad. Sq. Eats“ findet von noch bis 14. Juli am Greeley Square das Event „Broadway Bites Summer“ statt.

East 45th Street & Vanderbilt Avenue
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 6.30 bis 21 Uhr, Samstag + Sonntag 9 bis 17 Uhr 

 

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